Eindrücke von der Cottonwood Canyon Road
Cottonwood Canyon Road - Überschrift
Die Cottonwood Canyon Road ist seit 2001 für uns eine schon oft befahrene Verbindungsstraße zwischen dem Highway 12 (Tropic, Cannonville, Escalante, Boulder) beim Kodachrome Basin SP und dem Hwy 89 zwischen Page und Kanab. Die Dirt Road führt auf 46 Meilen durch das Grand Staircase Escalante National Monument hindurch. Die Straßenverbindung wurde in den 60er Jahren, im Zusammenhang mit der Stromversorgung in Richtung Norden zu den Gemeinden im Bryce Valley, erbaut. Wir wollen Euch einige der Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke auf einer Fahrt vom Kodachrome Basin SP bis zum Hwy 89 vorstellen. Fährt man von Cannonville in Richtung Kodachrome Basin SP, so beginnt gleich bei der Abzweigung zum Park die Dirt Road (BLM 400), die nur bei trockenen Witterungsbedingungen befahrbar ist, mehr dazu könnt Ihr weiter unten lesen. Die Beschaffenheit der Straße kann sich mit jedem Regenschauer verändern, wenn z.B. mit den Autos versucht wird, die aufgeweichte Straße zu befahren und dadurch tiefe Spurrillen entstehen. Oder nach größeren Unwettern Teile der Straße nicht passierbar sind. Bei trockener Wetterlage ist die Dirt Road auch mit einem normalen Pkw befahrbar, wobei wir aber trotzdem zu einen SUV raten würden. Wir sind diese Strecke 2001 und 2002 mit einem normalen Pkw gefahren, benötigten dafür aber auch immer deutlich mehr Zeit als mit einem SUV. Man sollte sich zur Sicherheit vor der Fahrt über den Straßenzustand informieren, dies kann man z.B. im Visitorcenter bei Cannonville oder in der Paria Contact Station. Folgt uns nun unserer Tour auf der Cottonwood Canyon Road. Schon wenige Meilen nach dem Kodachrome Basin SP erreicht man den Hackberry Creek, durch den bei unseren Durchfahrten bisher immer etwas Wasser floss. Diese Durchquerung kann in der Regel auch mit einem normalen Pkw gemeistert werden, auch wenn Andrea bei unserer ersten Fahrt 2001 durch den Hackberry Creek schon etwas skeptisch war.
Panoramablick
Nach der Durchquerung des Hackberry Creek führt die Straße noch einige Zeit auf der Ebene entlang, bis man die erste Anhöhe erreicht, von der man einen schönen Blick in das Tal genießt, wie Ihr auf dem oberen Panoramabild sehen könnt. Kurz bevor man die Abzweigung zum Grosvenor Arch erreicht führt eine 4WD Piste zum Round Valley Draw. Bis 2005 hatten wir allerdings nie genug Zeit diesen Abstecher zu machen, wobei wir auch erst seit 2003 mit einem SUV die Möglichkeit gehabt hätten diese Strecke zu fahren. Beim Round Valley Draw handelt es sich um einen durchaus sehenswerten Canyon, mehr dazu könnt Ihr im entsprechenden Bericht lesen. Das erste Highlight entlang der Strecke ist dann für die meisten die Grosvenor Arch. Nach 13 mi zweigt von der Cottonwood Canyon Road die Straße (BLM 440) zur Grosvenor Arch ab. Nach einer weiteren Meile erreicht man dann den Parkplatz vor der Grosvenor Arch, auch dazu könnt Ihr mehr im entsprechenden Bericht lesen.
Blick auf die Felszacken Felszacken
Nach ca. 12 weiteren Meilen erreicht man dann den landschaftlich wohl spektakulärsten Teilabschnitt der Cottonwood Canyon Road. Die Straße führt hier durch das enge Tal mit den schroffen Gesteinszacken (Cockscomb), die sich durch die aufgebrochene Erdkruste, nach oben geschoben haben. Ein Blick in nördliche Richtung hin zeigt diese wunderschöne Landschaftszenerie, wie Ihr auf den beiden oberen und unteren Bildern sehen könnt. Die verschiedenen Gesteinsplatten, die sich mit enormen Kräften senkrecht aufgestellt haben, bilden je nach Sonnenstand und Wetterlage unterschiedlich intensive Farben (das Bild links oben ist von 2004, das rechte und die beiden folgenden Bilder sind 2005 entstanden). Die Anordnung der farbigen Felsen wirkt auf uns wie ein Besuch in einem Märchengarten. Von hier aus kann man auch in die Cottonwood Narrows wandern. Wir haben bei unseren zwei Besuchen in den Narrows jeweils diesen Einstieg gewählt, mehr dazu findet Ihr wieder im entsprechenden Bericht.
Cottonwood Canyon Road Felsengarten
Die Straße führt dann im weiteren Verlauf bis an den Paria River und über die Rimrocks direkt zum Highway 89. Auf diesem Abschnitt kommt man noch am Trailhead zum Lower Hackberry Canyon und der Abzweigung auf die Brigham Plains Road (BLM 431) vorbei. Vom Lower Hackberry Canyon, kann man wieder eines der Highlights entlang der Straße besuchen, den Yellow Rock. Auch hier könnt Ihr mehr im entsprechenden Bericht nachlesen. Die Fahrt auf der Cottonwood Canyon Road gehört für uns zu einer der schönsten Backroad Strecken im GSENM. Ähnlich wie auf der Hole-in-the-Rock Road findet man hier viele weitere Highlights entlang der Strecke. So werden wir wohl, auch in unserem nächsten Urlaub, diese Route wieder benützen.
Hier wollen wir Euch noch Bilder von unserem Urlaub 2004 zeigen. Damals wollten wir den Yellow Rock besichtigen, doch leider zog überraschend eine dunkle Wolkenfront auf. Wir mussten daher unseren Besuch am Yellow Rock verschieben und wollten deshalb direkt zum Highway 12 weiterfahren. Nach einiger Zeit begann es jedoch auch noch zu regnen. Innerhalb weniger Minuten verwandelte sich die Fahrbahnoberfläche in eine aufgeweichte schmierige Dreckschicht, die sich vom trockeneren festen Untergrund löste. Diese ca. 2 cm dicke Schicht blieb dann auf den Reifen kleben, so dass diese keine Haftung mehr hatten. Zu diesem Zeitpunkt befanden wir uns an einem leicht ansteigenden Hang, als der Wagen ausbrach und seitlich in den Straßengraben rutschte, wie anhand der Fahrspuren auf dem linken unteren Bild zu erkennen ist. Achim gelang es zwar den Wagen wieder auf die Fahrbahn zu bringen, doch an eine sichere Weiterfahrt war jetzt nicht zu denken. Wir waren nun gezwungen zu warten bis der Regen aufhörte und die Fahrbahn wieder etwas abtrocknete. Mit einem entgegenkommenden Fahrzeug war eigentlich nicht zu rechnen, da jeder, der sich nun auf der Dirt Road befand, ähnliche Schwierigkeiten hatte.
Ende der Fahrt
Wir wussten, dass nur wenige Meilen von unserem jetzigen Standpunkt aus die Straße in steilen Haarnadelkurven hinunter ins Tal führte und waren froh, dass wir nicht schon so weit gefahren waren, da dies dann vermutlich wirklich sehr gefährlich geworden wäre. Wir warteten bis sich die Wolkendecke wieder etwas lichtete und durch die Sonneneinstrahlung die Fahrbahnoberfläche abtrocknen konnte.
Verdreckter 4WD
Nach einer Weile stiegen wir aus dem Wagen aus um die Straßenverhältnisse zu begutachten. Dadurch bekamen wir natürlich sofort schlammbeschichtete Schuhe und beschlossen wieder auf den Highway 89 zurückfahren. Eine Weiterfahrt bis zum Ende der Cottonwood Canyon Road beim Kodachrome Basin SP war uns zu unsicher, da auf den nächsten Meilen noch weitere Gefälle und Steigungen kamen und wir nicht abschätzen konnten ob es nicht doch noch einmal zu regnen beginnt. Beim Wenden des Autos sahen wir dann einen Jeep der aus nördlicher Richtung kam. Es war ein Pärchen aus den Niederlanden, die sich beim einsetzenden Regen auf einem Steilhang befanden und dort ins Rutschen gekommen waren, wie sie uns erzählten. Wir beschlossen dann gemeinsam die Cottonwood Road bis zum Highway 89 zurückzufahren, falls einer von uns noch Hilfe auf der Rückfahrt benötigte. Die Landschaft ist auf diesem Streckenabschnitt nicht mehr sonderlich spektakulär, hat aber im Frühjahr, wenn der Boden mit zart gelben Blümchen bedeckt ist, zusammen mit der grauen Gesteinslandschaft einen besonderen Reiz. Am Highway angekommen berichtete dann jeder von seinen Erlebnissen. Die Niederländer fuhren nach Page weiter, während wir den weiten Umweg über den Bryce Canyon bis nach Escalante machen mussten und dadurch wertvolle Zeit verloren. Man kann sich vorstellen, was passiert wäre, wenn ein richtiges Gewitter über dieses Gebiet hinweg gezogen wäre. Womöglich hätten wir im Auto auf der Straße übernachten müssen, denn selbst bei nur leicht durchnässter Fahrbahn ist ein kontrolliertes Befahren nicht mehr möglich, da sich die oberste Schicht der Fahrbahn einfach ablöst und die Reifen keine Haftung mehr auf der Fahrbahn haben. Daher sollte man den Hinweis "impassable when wet" wirklich Ernst nehmen, solange manche Straßen nicht trocken sind, kann man sie wirklich nicht ohne Gefahr befahren.
©Andrea und Achim 06. Januar 2006